Das Mysterium Miku Hatsune
September 6th, 2012 | By Sarah
„Die spinnen doch die Japaner..“. Nichts anderes ging mir durch den Kopf, als ich heute ein Video von Miku Hatsune zu sehen bekam.
Miku Hatsune, ein sogenanntes Hologramm-Mädchen im Anime-Stil, gehört wohl zu Japans populärsten Live-Acts. Ja ihr lest ganz richtig: Live Acts. Denn dieses nicht existente Mädchen tritt doch tatsächlich live auf den Konzertbühnen Japans auf. Dabei schafft sie es noch zig Massen von Japanern zu begeistern…
Ziemlich krass wie das Publikum diese Anime-Figur abfeiert. Je länger ich mir das Video angucke, desto wirrere Gedanken kommen dazu in mir auf. Wie es wohl wäre bereits aufgelöste Bands so noch einmal auf die Bühne zu holen?
Was habe ich getrauert als sich meine damaligen Jugendhelden, die Böhsen Onkelz, 2005 auflösten. Hätte ich Lust auf eine Hologramm-Version der Onkelz? Irgendwie eine groteske Vorstellung.
Wo ist bei solchen Konzerten die Beziehung zwischen Band und Fans zu spüren? Wo sind die Momente in denen sich beide Parteien auf Konzerten durch Blicke, Gesten oder Worten austauschen? Wo sind die Emotionen des Künstlers? Sie sind einfach nicht mehr zu sehen. Wir können sie nicht mehr wahrnehmen, nicht mehr aufsaugen und uns in ihnen verlieren. Was bleibt ist zwar die Musik aber der Darbietungsrahmen wirkt für mich sehr steril….auch wenn die Japaner in dem Video noch so freudig feiern und ihre lustigen Lichter schwenken…